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- Begleitinformationen zum Hermode Tuning System (HMT).
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- Hermode Tuning ist eine Stimmungsprogramm, welches die Frequenzverhältnisse
- in mehrstimmiger Musik verbessert.
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- Musikalischer Hintergrund:
- Musik in europäischer Tradition fordert Quinten- und Terzenreinheit.
- Gute Sänger, Bläser und Streicherensembles erreichen diese Reinheit,
- weil ihre Musiker variabel intonieren und sich dem harmonischen Umfeld
- anpassen. Auf Tasteninstrumenten mit fester Stimmung ist aus mathematischen
- Gründen dagegen keine durchgehende Terzen- und Quintenreinheit möglich.
- Man stimmt Tasteninstrumente deswegen temperiert. Das heiβt, daβ die
- unvermeidbar auftretenden Restfehler mehr oder weniger gleichmäβig auf
- alle Intervalle verteilt werden. In der heutzutage üblichen gleichstufigen
- Temperatur der Tasteninstrumente sind die Quinten leicht verstimmt,
- ihr Fehler beträgt ca. 1/50 Halbton. Die Terzen sind dagegen sehr verstimmt,
- ihr Fehler liegt bei ca. 1/7 Halbton. Diese Verstimmungen schlagen
- sich bei mehrstimmiger Musik in Interferenzen nieder, die den Klang
- verzerren. In Dur-Dreiklängen fällt dies besonders negativ auf.
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- Hermode Tuning optimiert in mehrstimmiger Musik die Frequenzen in Echtzeit
- und ahmt das Intonationsverhalten guter Bläser, Streicher und Sänger nach.
- Das bewirkt einen durchsichtigeren Klang, strahlendere Höhen und kräftigere
- Bässe. Bläser- und Streicher-Sounds auf dem Keyboard klingen somit
- natürlicher. Die bessere Reinheit kommt aber auch Piano- und Orgelklängen
- zugute.
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- Hermode Tuning ist (Stand Dez. 1994) internes Programm bei den Synthesizern
- "Microwave" und "Wave" von WALDORF, sowie allen Instrumenten der
- "Plus"-Serien von WERSI.
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- Bei der Übermittlung der Stimmungswerte dieses Demoprogrammes per MIDI
- muβte darauf Rücksicht genommen werden, daβ Umstimmungsbefehle für
- Einzelnoten (Single Note Retuning) noch nicht allgemein Stand der Technik
- sind. Die Umstimmungswerte werden deswegen als Pitch-Bend-Befehle
- ausgegeben und zwar aufgrund der gemeldeten Note on und Note off Signale.
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- Nehmen Sie bitte an Ihren Geräten folgende Einstellungen vor:
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- 1. Midikabel vom Masterkeybaord MIDI OUT zu ATARI MIDI IN.
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- 2. Midikabel vom ATARI MIDI OUT zum Keyboard zum MIDI IN des
- klanerzeugenden Musikinstrumentes. Am Musikinstrument
- MIDI PITCH BEND MESSAGES auf ENABLE einstellen.
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- 3. Musikinstrument einschalten. Einen MULTIMODE oder COMBIMODE aufrufen,
- bei dem alle(!) MIDI-Kanäle denselben(!) Sound ansteuern. HMT verwendet
- die MIDI-Kanäle 1-9 und 11 - 13, die dynamisch zugeordnet werden.
- Empfehlenswert zum "Einhören" sind Flöten-, Hörner- bzw. Posaunen-,
- oder ruhige Orgel-Klänge.
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- 4. Am ATARI Programm HMT.TOS aufrufen.
- Dieses Programm sendet beim Start automatisch einen Control-Befehl
- LOCAL = OFF für den Fall, daß das Masterkeyboard gleichzeitig
- Klangerzeuger ist. Sofern Sie das Keyboard erst nach dem Programmaufruf
- einschalten, müssen Sie dies gegebenfalls von Hand einstellen.
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- 5. Die Einstimmwerte dieses Programmes sind auf einen Pitch Bend Range
- von 2 Halbtönen abgestimmt. Entsprechende Control-Befehle
- beim Start des Programmes stellen den Pitch Bend Range des Musik-
- Instrumentes auf diesen Wert ein. Sofern das Musikinstrument erst
- nach dem Programmstart eingeschaltet wird, müssen Sie diese
- Einstellung gegebenfalls von Hand vornehmen.
- Für den Fall, daß Ihr Musikinstrument keine General Midi Daten
- empfangen kann und der Pitch Bend Range nicht von Hand eingestellt
- werden kann, gehen Sie wie folgt vor:
- - Rufen Sie die Datei PITCH mit einem Editor auf.
- - Verändern Sie den vorgegebenen Wert (Voreinstellung ist 200).
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- 6. Die F1- bis F10-Tasten des ATARI steuern zu unterschiedlich starker
- Reinheit. F10 ist das Maximum, F1 ist das Minimum, das normal
- temperierte Stimmung bedeutet. Mit diesen Tasten und mit Hilfe eines
- Dur-Dreiklanges können Sie anhören und prüfen, welcher Reinheitsgrad
- Ihnen bei unterschiedlichen Sounds am besten gefällt. Maximale Reinheit
- ist für Bläser und Streicher optimal. Bei Pianoklängen könnte es sein,
- daβ Sie die gedämpfte Reinheit F7 vorziehen, weil das typischer klingt.
- Das ist nun Geschmackssache.
- Auch im Zusammenspiel mit anderen, temperiert gestimmten Instrumenten
- verbessert F7 = 70 % Reinheit einerseits den Klang Ihres Keyboards,
- hält ihn aber gleichzeitig so nahe bei temperierter Stimmung, daβ das
- ganze Ensemble besser klingt.
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- 7. Weitere Tasten des ATARI steuern unterschiedliche HMT-Programmvarianten:
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- v = Reine Terzen und Quinten (Voreingestellt)
- h = Reine Terzen und Quinten, aber bei kritischen Umstimmwerten leicht
- gedämpfte Reinheit.
- n = Zusätzliche Naturseptime in Dominantakkorden
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- (Die Naturseptime führt aber zu manchmal starken Frequenzveränderungen,
- setzen Sie dieses Programm mit der gebotenen Vorsicht ein.
- Hören Sie - legato gespielt - die Tonfolge A-C-F zu G-H-F - an, das ist
- so ein kritischer Fall.)
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- Weitere Programmvarianten bevorzugen eine bestimmte Tonart.
- Diese stimmt dann allerdings nicht besser als bei den oben genannten
- Varianten. Es stimmen nur die übrigen Tonarten etwas schlechter.
- (Aber immer noch besser als üblicherweise temperiert). Das führt zu einer
- gewissen "Tonartencharakteristik".
- Verwenden Sie ggf. folgende ATARI-Tasten:
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- Taste bevorzugt Tonart
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- 1 - (C-Dur/a-Moll)
- 2 #
- 3 ##
- 4 ###
- 5 ####
- 6 #####
- 7 ######
- 8 bbbbbb
- 9 bbbbb
- 10 bbbb
- β bbb
- ' bb
- # b
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- 8. Hermode Tuning ist durch internationale Patente geschützt.
- Dieses Programm oder Teile davon dürfen nur für private Benutzung
- verwendet werden. Jede Vervielfältigung und jede kommerzielle Benutzung
- ist untersagt.
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- HERMODE TUNING SYSTEM * WERNER + HERWIG MOHRLOK
- HOHENBERGSTR. 16 * D 78647 TROSSINGEN
- TEL.: +49 (0) 7425/ 6529 * FAX: +49 (0) 7425/ 6336
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- [Anmerkung: Eines hat der Autor vergessen: das Programm wird mit der
- ESC-Taste verlassen; Florian Anwander, Sysop des KEYS-BBS 2:2480/620]
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